Skip to content Skip to footer

Morgenlatte: alles was du wissen musst

Wieso bekommen Männer eine „Morgenlatte“ und was muss man beachten wenn sie ausbleibt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Morgenlatte ist ganz normal und zeigt sich bei Männern jeden Alters: von Säugling bis Greis
  • Im Durchschnitt bekommen Männer jede Nacht 5 Erektionen
  • Die Erektion am Morgen entsteht in der REM-Schlafphase und ist nicht die Folge sexueller Erregung
  • Bleibt die Morgenlatte plötzlich aus, kann das auf eine erektile Dysfunktion hinweisen

Bekommen Kerle wirklich Erektionen im Schlaf?

Ja, Männer bekommen Erektionen, während sie schlafen. Tatsächlich bekommen die meisten Männer im Durchschnitt fünf Erektionen pro Nacht. Wie bei den meisten Dingen, die mit Erektionen zu tun haben, geht es auch bei der „Morgenlatte“ um einen gesunden, normalen Blutfluss.

Männer verbringen etwa 25 % der Nacht mit einer Erektion

Warum bekommen Männer nächtliche Erektionen?

Wenn Männer in einen tiefen REM-Schlaf fallen, entspricht dies einer Erektion, die 20-25 Minuten dauert. „Morgenlatte“ ist nur die letzte dieser regelmäßigen nächtlichen Erektionen. Und im Gegensatz zum populären Mythos hat „Morgenlatte“ nichts damit zu tun, dass man pinkeln muss.

Die beiden führenden Theorien, die dahinter stehen, warum Männer morgens eine Erektion bekommen, drehen sich beide um den Hormonspiegel und den erhöhten Blutfluss:

Die Noradrenalin-Produktion nimmt während des Schlafs ab. (Dies ist die Chemikalie, die dafür verantwortlich ist, das Testosteron in Schach zu halten)
Stickoxid nimmt während des REM-Schlafs zu. Dies ist die Chemikalie, die die Arterien im Penis entspannt und den Blutfluss so weit erhöht, dass es zu einer Erektion kommt.

Warum ist Morning Wood so wichtig?

„Wenn ich einem Mann nur eine Frage stellen könnte, um seinen Gesundheitszustand zu beurteilen, würde sie lauten: ‚Wachen Sie mit einer Erektion auf? – Dr. Steven Lamm, von der NYU.

Unabhängig davon, warum es passiert, sind morgendliche Erektionen nicht nur normal – sie sind gesund. Unser Körper ist fest darauf eingestellt, jeden Morgen mit einer Erektion aufzuwachen. Tatsächlich kann das Fehlen regelmässiger Erektionen am Morgen ein Zeichen für ein schwerwiegenderes zugrunde liegendes Problem mit unserem Herz, dem Blutfluss, dem Hormonspiegel oder sogar unserem Schlafmuster sein.

Ein Mangel an nächtlichen Erektionen oder Morgenlatte ist ein besonders großer Indikator für systemische Gesundheitsprobleme, eben weil diese Erektionen unfreiwillig sind. Sie hängen nicht mit der Erregung oder dem Gemütszustand eines Mannes zusammen und werden auch nicht von Dingen wie Stress oder Leistungsangst beeinflusst. Wenn du nicht regelmäßig mit einer „Morgenlatte“ aufwachst, sprich mit deinem Arzt, um herauszufinden, ob ernsthaftere Gesundheitsprobleme deine Erektionsstörungen verursachen könnten.

Wenn die Morgenlatte ausbleibt

Wenn Du mal nicht von einer Morgenlatte begrüßt wirst, ist das kein Grund zur Sorge. Denn die Morgenerektion tritt nur auf, wenn das Aufwachen mit der REM-Schlafphase zusammenfällt. Wirst Du während einer anderen Schlafphase wach, hast Du also auch keine Morgenlatte. Das kann der Fall sein, wenn Du etwa durch Außenreize (z.B. den Wecker) wach wirst oder nur sehr langsam erwachst, sodass die Erektion schon abgeklungen ist, wenn Deine Wahrnehmung einsetzt.

Sorgen musst Du Dir erst machen, wenn Du trotz unveränderter Schlafgewohnheiten und über einen längeren Zeitraum keine Morgenerektion hast oder Deine Morgenlatte weniger hart ist als sonst. Denn das dauerhafte Ausbleiben der morgendlichen Erektion kann ein Symptom für eine beginnende Erektile Dysfunktion sein.

Ursachen für eine fehlende Morgenerektion

Die Gründe für eine fehlende Morgenerektion können vielfältig und unterschiedlich schwerwiegend sein. Sie reichen von einer einfachen Umstellung des Schlafzyklus über psychischen Ursachen bis hin zu schweren körperlichen Erkrankungen.

Veränderter Schlafzyklus

Der Schlafrhythmus des Menschen ist sehr anfällig gegenüber Veränderungen. So können bereits kleine Umstellungen, etwa die von Winter- auf Sommerzeit, dafür sorgen, dass Aufwachphase und REM-Schlafphase nicht mehr zusammenfallen und – in Konsequenz – keine Morgenlatte mehr auftritt. Grund zur Sorge ist das jedoch nicht. 

Auch bei Schlafstörungen tritt seltener eine Morgenlatte auf⁴. Dasselbe gilt für Menschen, die unter Schlafapnoe (Atemaussetzer im Schlaf) leiden⁵.

Stress

Bei akutem beruflichen wie privaten Stress wird vermehrt Cortisol ausgeschüttet. Dieses Stresshormon kann die Erektionsfähigkeit und somit auch die Entstehung der Morgenlatte einschränken.

Erektile Dysfunktion

Bei einer körperlich bedingten erektilen Dysfunktion bleibt meist auch die Morgenlatte aus. Beruht die Erektionsstörungen jedoch auf rein psychischen Faktoren, ist es nicht abwegig, dass man(n) trotzdem mit einer Morgenlatte aufwacht.

Testosteronmangel

Männer mit Testosteronmangel haben seltener eine Morgenlatte. Die Häufigkeit der Morgenlatte kann in diesem Fall jedoch durch eine Testosteron-Ersatztherapie erhöht werden⁶.

Erkrankungen und Medikamente

Erkrankungen, die die Häufigkeit einer Morgenlatte negativ beeinflussen, sind zum Beispiel Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depression. Auch Übergewicht und die Einnahme bestimmter Medikamente wie Antidepressiva oder Schmerzmittel beeinflussen die morgendliche Erektion.

Ausbleibende Morgenlatte: Das erwartet Dich beim Arzt

Wenn die Morgenlatte plötzlich ausfällt oder über einen längeren Zeitraum gar nicht mehr auftritt, solltest Du Dich nicht scheuen, einen Arzt aufzusuchen. Das gilt insbesondere dann, wenn Du noch weitere Anzeichen einer erektilen Dysfunktion an Dir feststellt.

Ist die ausbleibende Morgenlatte Dein einziges Problem, wirst Du vermutlich an ein Schlaflaborüberwiesen. Dort kann festgestellt werden, ob Du Erektionen während des Schlafes bekommen kannst oder nicht. Das gibt erste Hinweise auf das Bestehen einer körperlich bedingten erektilen Dysfunktion. Zusätzlich können im Schlaflabor Dein Schlafzyklus sowie mögliche Symptome während des Schlafes – wie etwa Atemaussetzer – ausfindig gemacht werden.

Bekommst Du nachts gar keine Erektionen oder zeigst zusätzlich zu der ausbleibenden Morgenlatte Symptome einer sexuellen Funktionsstörung, wird der Arzt Dich auf eine erektile Dysfunktion untersuchen und Dich je nach Ergebnissen entsprechend behandeln.

Wenn die morgendliche Erektion ausbleibt: Das kannst Du selbst tun

Um die tägliche Morgenlatte zurückzuerlangen, ist nicht unbedingt ärztliche Hilfe nötig. Bereits einfache Veränderungen des Lebensstils können Dir wieder zu einer prächtigen Erektion am Morgen verhelfen.

Schlafhygiene:

Stress-Management: 

  • Nimm Dir Zeit für Dich und Deine Hobbies
  • Mache Entspannungsübungen (z.B. Traumreisen)
  • Treibe regelmäßig Sport
  • Betreibe Zeitmanagement
  • Tausche Dich mit Deinen Mitmenschen aus

Erektionsstörungen trotz Morgenlatte

Eine Erektionsstörung bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Morgenlatte ausfällt. Ganz im Gegenteil: Ist die erektile Dysfunktion rein psychisch bedingt, ist es sogar normal, wenn man(n) weiterhin eine Morgenlatte hat. Früher wurde in diesem Fall direkt eine psychogene Erektionsstörung diagnostiziert – das ist heutzutage jedoch nicht mehr haltbar.  Nichtsdestotrotz: Besteht bei einer diagnostizierten erektilen Dysfunktion eine normale morgendliche Erektion, wird die Behandlung meist psychologisch angegangen, z.B. in Form von Sexualtherapie. Doch auch eine medikamentöse Behandlung kann hier weiterhelfen: So helfen Medikamente wie Sildenafil und Tadalafil nicht nur, die Morgenlatte zurückzuerobern, sondern auch das “Selbstbewusstsein als Mann” zu erhöhen⁸.

Show CommentsClose Comments

Leave a comment